Die Opalin-Mutation beim Barrabandsittich Politelis swainsonii

 

P. Frenger (7998)

 

Herkunft:

 

Zu Beginn dieses Jahrtausends schlüpften bei einem Züchter aus Großbritannien zwei weibliche Barrabandsittiche mit dieser extremen roten Bauchfärbung. Leider verstarb einer dieser Vögel kurze Zeit später. Der niederländische Edelsittichzüchter und Buchautor Sjack Bastiaan konnte den verbliebenen Mutationsvogel und dessen Vater erwerben. Leider verstarb auch bei ihm kürzlich die Henne mit dem roten Bauch an einem Krebsgeschwulst, so dass nur noch der spalterbige Vater übrig blieb. Sjack hat diesen Vogel nun mit einer fremden Henne verpaart und hofft noch in diesem Jahr auf Nachzuchten um diese Mutation zu erhalten.

 

Die richtige Mutationsbezeichnung:

 

Um diese neue Mutation im Sinne der internationalen Namensgebung richtig einzuordnen ist es nötig die Vererbung zu ergründen und die farblichen Veränderungen gegenüber der Wildform zu untersuchen. Leider steht sehr wenig Vogelmaterial für diese Zwecke zur Verfügung, jedoch die bisherigen Informationen deuten eindeutig auf das Entstehen einer neuen Opalin-Mutation hin.

 

Wir wissen mittlerweile, dass eine strenge Definition der Mutation Opalin sehr sehr schwierig, wenn nicht fast unmöglich ist. Allerdings zeigen alle Opalinmutationen bei australischen Sittichen einige gewisse Übereinstimmungen: Die Vererbung ist immer geschlechtsgebunden (gonosomal) rezessiv und folgende Farb- bzw. Zeichnungsmerkmale sind ihnen gemein: Geboren werden sie alle mit einem weißen Daunengefieder, die Einlagerung der Melanine wird reduziert, besonders im Rückengefieder, im Flügelspiegel wird in Ruhestellung ein helles Dreieck sichtbar und die Psittacine, insbesondere die roten Psittacine, verteilen sich auffällig anders am Vogel.

Polytelis swainsonii (Barrabandsittich) opalingrün
Polytelis swainsonii (Barrabandsittich) opalingrün

Namensbegründung:

 

Folgende Informationen, die wir von Herrn Bartiaan erhalten haben deuten mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit auf eine Opalin-Mutation hin:

 

Die Jungvögel schlüpften mit weißem Daunengefieder. Die Gefiederpartien auf dem Rücken waren bei erwachsenen Vögeln deutlich heller grün. Bei erwachsenen Vögeln ist im Ruhezustand ein helles Dreieck im Flügelspiegel zu erkennen. Die roten Gefiederteile verteilen sich auffällig stark über einen sehr großen Teil des Bauch-, Brustgefieders.

Die Farb- bzw. Zeichnungsmerkmale decken sich also schon auffällig mit denen anderer Opalin-Mutationen bei australischen Sittichen.

 

Der einzige unsichere Faktor liegt eigentlich nur noch in der Vererbung.   Die Wahrscheinlichkeit, dass   diese Mutation

 

geschlechtsgebunden (gonosomal) rezessiv vererbt ist jedoch sehr hoch. In zwei Bruten schlüpfte nämlich jeweils ein weiblicher Mutationsvogel. Dies schließt natürlich einen frei (autosomal) rezessiven Erbgang nicht aus. Sjack Bastiaan ist jedoch sehr zuversichtlich, in diesem Jahr wieder mutierte Nachzuchten aus dem verbliebenen spalterbigen Hahn mit einer fremden Henne zu erzüchten. Dies wäre dann der eindeutige Beweis für eine geschlechtsgebunden (gonosomal) rezessive Vererbung und die Mutationsbezeichnung Opalin wäre absolut berechtigt.

 

Bis zur endgültigen Klärung des Erbgangs, wir bleiben in Kontakt mit Sjack Bastiaan und werden gegebenenfalls an dieser Stelle weitere Informationen nachliefern, empfehlen wir unter Vorbehalt die Bezeichnung Opalin für diese Mutation.

 

Einige Verpaarungsmöglichkeiten: (Die Männchen werden immer zuerst genannt.)

 

Opalin grün X Grün

50% 1,0 Grün/ opalin

50% 0,1 Opalin grün

 

Grün X Opalin grün

50% 1,0 Grün/opalin

50% 0,1 Grün

 

Grün/opalin X Grün

25% 1,0 Grün

25% 1,0 Grün/opalin

25% 0,1 Grün

25% 0,1 Opalin grün

 

Grün/opalin X Opalin grün

25% 1,0 Grün/opalin

25% 1,0 Opalin grün

25% 0,1 Grün

25% 0,1 Opalin grün

 

Opalin grün X Opalin grün

100% 1,0 + 0,1 Opalin grün

 

Es sei noch einmal betont, dass Weibchen niemals spalterbig in einer geschlechtsgebunden rezessiven Mutation sein können.

 

Hier können Sie den Bericht als PDF-Datei herunterladen:

Barrabandsittich Opalin.pdf
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