Definition der Mutation Türkis bei Sittichen und Papageien

Der Erbgang ist immer frei (autosomal) rezessiv.

 

Die Türkis – Mutation wird zu der Gruppe der Parblue (partiall Blue = teilweise Blau) Mutationen gezählt. Da es sich hierbei um ein Alleel des Genorts blau handelt, entstehen bei der Verpaarung mit der blauen Mutation phänotypisch Vögel, die farblich der Türkis - Mutation sehr ähneln.

 

Gensymbol:              bl tq

 

Die Veränderung gegenüber der Wildfarbe sieht wie folgt aus, denn aufgrund der sehr unterschiedlichen Gefiederfärbungen der wildfarbigen Arten ist der Vergleich mit der Wildform sehr wichtig:

 

Psittacine:     Die Psittacine (gelbe bis rote Farbstoffe) werden in Abhängigkeit zu bestimmten Gefiederpartien unterschiedlich stark reduziert. So werden in der Regel in das Gefieder der Rückenpartie nur noch ca. 40% der Psittacine in die Federn eingelagert, während in das Gefieder der Vorderseite nur noch max. 10% Psittacine eingelagert werden. Die Psittacinreduktion ist darauf zurückzuführen, dass die genetische Veränderung die Psittacinsynthese bei der Mutation türkis variabel beeinflusst und sie zu etwa 40% bis 90% unterbindet. Das bedeutet: Alle Gefiederpartien, die bei der Wildfarbe gelb bis rot gefärbt sind, werden bei der Mutation Türkis im Rückenbereich hellgelb bis hellrot, orange bzw. rosa und auf der Vorderseite fast rein weiß. Alle, bei der Wildform grünen Gefiederpartien werden bei der Mutation Türkis im Rückenbereich blau - grün und auf der Vorderseite fast reinblau.

 

Die Melanineinlagerung in den Federn ändert sich nicht. Das bedeutet: Alle, bei der Wildform schwarzen (auch grauen oder hellgrauen) und blauen Gefiederpartien bleiben bei der Türkis Mutation unverändert in Ausdehnung und Intensität.

 

Die Strukturzellen bleiben unverändert und haben demnach keinen Einfluss auf die Farbtiefe der Türkis Mutation. Da Psittaciden keine echte blaue Farbe in die Federn einlagern sind die Strukturzellen maßgeblich für das Entstehen der Blaufärbung verantwortlich.

 

Die Veränderung hat keinerlei Einfluss auf die Farbe der Augen, der Beine/Füße und der Hornteile. Nestlinge dieser Mutation sind jedoch sofort an den fast rein weißen Nestlingsdaunen zu erkennen. Werden in diese Nestlingsdaunen jedoch Melanine eingelagert sind die Daunen grau gefärbt.

 

Schematischer Querschnitt durch einen Federast, der die Unterschiede zwischen der Wildfarbe und der Türkis Mutation erkennen lässt:

Hier können Sie die Definition als PDF-Datei herunterladen:

Definition der Mutation Türkis.pdf
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