Die Opalin-Mutation

beim Grünwangenrotschwanzsittich Pyrrhura molinae hypoxantha

 

P. Frenger (7998)

 

Herkunft:

Früher war man der Meinung diese Mutation sei eine eigenständige Art, und bezeichnete sie als Gelbseitensittich. Heute ist bekannt dass es sich um eine Farbvariante (Mutation) des Mato-Grosso-Grünwangenrotschwanzsittichs handelt, die in der freien Natur entstanden ist und sich dort etablieren konnte.

 

Die richtige Mutationsbezeichnung:

Um eine neue Mutation richtig zu benennen, d. h.: sie nach den internationalen Regeln der Namengebung richtig zuzuordnen bedarf es in der Regel sie nach verschiedenen Gesichtpunkten zu beleuchten. Hier spielen folgende Merkmale eine entscheidende Rolle: Die Vererbung und die farbliche Veränderung gegenüber der Wildform.

 

Vererbung:

 

Diese Mutation vererbt geschlechtsgebunden (Gonosomal) rezessiv. Diese Form der Vererbung wird im allgemeinen Sprachgebrauch kurz als geschlechtsgebunden bezeichnet.

Grünwangenrotschwanzsittich opalin
Grünwangenrotschwanzsittich opalin

Farbliche Veränderung:

Die Melanine werden relativ stark reduziert, besonders im Brust-, Bauchbereich. Die Psittacinbasisfarbe wird dabei sehr deutlich sichtbar: Sie ist gelb. Die roten Psittacine dehnen sich auf deutlich größere Gefiederteile aus. Das gesamte   Schwanzgefieder   erscheint   in   einem   deutlich

 

intensiveren Rot. Bei manchen Exemplaren hat sich das rote Psittacin durch gezielte Selektionszucht bereits auf große Teile der Vorderseite und auf die Wangen und den Oberkopf ausgedehnt

 

Namensbegründung:

Wir kennen bisher nur ein Gen, das geschlechtsgebunden rezessiv vererbt, die Pigmenteinlagerungen steuert, mit anderen Worten, die Einlagerungen der Psittacine so beeinflusst, dass sie sich anders am Körper verteilen und sogar intensivieren können und gleichzeitig die Melanineinlagerungen reduziert. Dieses Gen ist das Opalin-Gen.

Im Allgemeinen Sprachgebrauch wird diese Mutation zwar immer noch als Gelbseitensittich bezeichnet, da hierbei jedoch alle oben angeführten Merkmale zutreffen, ist davon auszugehen, dass es sich beim Gelbseitensittich um eine Opalin – Mutation handelt. Im Sinne der internationalen Verständigung rät die AZ-AGZ-Arbeitsgruppe Farben/Genetik künftig die Bezeichnung Opalin für diese Mutation zu verwenden.

Grünwangenrotschwanzsittiche links wildfarbig                   rechts opalin
Grünwangenrotschwanzsittiche links wildfarbig rechts opalin

 

Einige Verpaarungsmöglichkeiten: (Die Männchen werden immer zuerst genannt.)

 

Opalin grün X Grün

50% 1,0 Grün/ opalin

50% 0,1 Opalin grün

 

Grün X Opalin grün

50% 1,0 Grün/opalin

50% 0,1 Grün

 

Grün/opalin X Grün

25% 1,0 Grün

25% 1,0 Grün/opalin

25% 0,1 Grün

25% 0,1 Opalin grün

 

Grün/opalin X Opalin grün

25% 1,0 Grün/opalin

25% 1,0 Opalin grün

25% 0,1 Grün

25% 0,1 Opalin grün

 

Opalin grün X Opalin grün

100% 1,0 + 0,1 Opalin grün

 

Es sei noch einmal betont, dass Weibchen niemals spalterbig in einer geschlechtsgebunden rezessiven Mutation sein können.

Grünwangenrotschwanzsittiche opalin
Grünwangenrotschwanzsittiche opalin

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