Die Mutation Pale Falbe beim Bergpapagei   Agapornis taranta

 

P. Frenger (7998)

   

Herkunft:

 

Im Jahre 1999 vermeldete der Züchter Wilhelm Schoon aus Hinte bei Emden dass in seiner Zucht diese wunderschöne Falbe-Mutation zum ersten Mal gezüchtet worden ist. Aus einem wildfarben Paar, das Wilhelm Schoon aus zwei verschiedenen Blutslinien selber gezüchtet hatte schlüpfte bei ihm ein rotäugiges Jungtier, das sich gut entwickelte und sich später als Weibchen herausstellte. Es handelte sich hierbei um eine Falbe-Mutation, die man den Pale Falben zuordnen kann. Leider verstarb dieses Weibchen im Jahre 2000 an einem Geschwür, nachdem es jedoch zuvor ein junges Weibchen aufgezogen hatte. Dieses garantiert spalterbige Weibchen erwies sich leider als für die Zucht nicht geeignet, da es nur verkümmerte Eier legte. Bei dem ursprünglichen Zuchtpaar  schlüpften fortan in jeder Brut ein bis zwei rotäugige Jungvögel, die jedoch immer zu schwach waren und deshalb nicht gefüttert wurden und so kurz mach dem Schlupf starben. Im März 2005 schlüpfte dann wieder neben drei normalen Vögeln ein „Rotauge“. Auch diesmal wurde dieser Jungvogel nicht gefüttert. Fam. Schoon, allen voran Frau Schoon versuchte das Küken mit einer Handaufzucht am Leben zu erhalten. Während die drei grünen Jungtiere von ihren Eltern optimal gefüttert wurden, musste das falbe Jungtier zugefüttert werden. Nach drei Tagen entschloss man sich alle vier Jungtiere dem Nest zu entnehmen und sie alle von Hand aufzuziehen. Dieses Vorhaben glückte und zwischenzeitlich hat sich das falbe Jungtier zu einem sehr schönen Männchen entwickelt, das heute mit einer fremden wildfarbigen Henne verpaart ist, um spalterbige Nachkommen zu züchten. Analog zu anderen Falbe-Mutationen hat es den Anschein, dass auch diese Pale-Falbe Mutation sehr schwach und anfällig ist.

Junge Agapornis taranta rechts: pale falbe

Um die Mutation zu sichern sollte deshalb versucht werden, aus dem zurzeit noch lebenden Hahn mit möglichst vielen blutsfremden Hennen möglichst viele spalterbige Nachkommen zu erzielen. Die Erfahrung hat gelehrt, das solche schwachen Mutationen am ehesten über die Verpaarung spalterbiger Vögel am Leben erhalten werden kann. Wir wünschen Herrn Schoon hierbei viel Erfolg.

1,0 Agapornis taranta pale falbe

Falbe:

Nach neusten Erkenntnissen unterscheidet man bis zu vier verschiedene Arten von Falbe-Mutationen. Alle diese Mutationen zählt man zu den albinotischen Mutationen, was bedeutet, das nicht nur im Gefieder eine Eumelaninreduktion stattfindet, sondern auch in den Augen, Beinen und Krallen. Die am häufigsten vertretenen Falbe-Mutationen sind der Bronze Falbe und der Pale Falbe.

Für den Bronze Falben ist es typisch, dass er bordeauxrote Augen besitzt und die Melanine sich qualitativ von schwarz nach graubraun verändern. Grüne Vögel haben dann meistens eine etwas hellere Gefiederfarbe. Man nimmt an, dass die Mutation des Bronze Falben ein Allel des rezessiven Inos ist. Aus der Verpaarung Bronze Falbe X rez. Ino entstehen dann ausschließlich Vögel, die farblich zwischen den beiden Ausgangsmutationen liegen. Diese Mutation ist von folgenden Agapornis-Arten bekannt: Agapornis roseicollis (ehemals Westdeutscher Falbe genannt). Agapornis fischeri, Agapornis personatus und Agapornis taranta.

 

Beim Pale Falben ist die Augenfarbe hellrot und vermittelt den Eindruck glasig durchscheinend zu sein. Die Eumelanine werden um ca. 90 bis 95 % reduziert, was bei grünen Vögeln zur Folge hat, dass fast rein gelbe Vögel entstehen. Die Pale Falbe Mutation ist von folgenden Agapornisarten bekannt: Agapornis roseicollis (ehemals Ostdeutscher Falbe genannt). Agapornis fischeri und von dem oben beschriebenen Agapornis taranta.

0,1 Agapornis taranta pale falbe

Vererbung:

 

Wie alle Falbe-Mutationen vererbt auch diese Pale-Falbe-Mutation frei (autosomal) rezessiv. Im deutschen Sprachgebrauch wird der Erbgang meisten einfach als rezessiv bezeichnet. Das bedeutet: Das veränderte Gen liegt nicht auf dem Geschlechtschromosom, so dass beide Geschlechter dieses veränderte Gen verdeckt (nicht sichtbar, spalterbig) tragen können.

 

Verpaarungsmöglichkeiten:

Da die Pale Falbe Mutation frei rezessiv vererbt spielt das Geschlecht der Eltern sowie das der Nachkommen im Folgenden keine Rolle.

 

Pale Falbe Grün X Grün

 

100% Grün/pale falbe

 

Grün/pale falbe X Grün/pale falbe

 

25% Grün

50% Grün/pale falbe

25% Pale Falbe Grün

 

 

Grün/pale falbe X Grün

 

50% Grün

50% Grün/pale falbe

 

Grün/pale falbe X Pale Falbe Grün

 

50% Grün/pale falbe

50% Pale Falbe Grün

 

Pale Falbe Grün X Pale Falbe Grün

 

100% Pale Falbe Grün

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