Der frei Dominante Erbgang:

 

Diese Art der Vererbung findet auf den sonstigen Chromosomen (Autosomen = nicht Geschlechtschromosomen) statt, und es genügt schon, wenn sich ein Gen der benachbarten Gene eines Chromosomenpaares verändert hat. Das veränderte oder mutierte Gen überdeckt das ursprüngliche Gen, so dass sich das Erscheinungsbild (Phänotyp) ändert, es ist also dominant gegenüber dem Ursprungsgen und ist merkmalbestimmend. Daher nennt man diesen Erbgang die frei dominante Vererbung. Durch gezielte Zucht kann man natürlich auch erreichen, dass das dominante Gen auf beiden benachbarten Chromosomen mutiert ist. Dann unterscheidet man zwischen einfaktorigen (EF) Vögeln (ein Gen ist dominant verändert), sie sind also mischerbig und zweifaktorigen (DF) Vögeln (beide Gene sind dominant verändert), sie sind reinerbig in Bezug auf das dominante Gen. Vom Erscheinungsbild (Phänotyp) sind diese beiden Vögel nicht zu unterscheiden. Es ist daher immer von größter Wichtigkeit das Erbbild (Genotyp) eines Vogels zu kennen. Am Beispiel der dominanten Schecken sollen nun die möglichen Verpaarungen und deren zu erwartende Nachzuchten aufgezeigt werden.

 

Die frei Dominante Vererbung am Beispiel der dominanten Schecken:

 

Wildfarbig        X          Schecke (EF)

50%     Wildfarbig

50%     Schecke (EF)              

 

Wildfarbig        X          Schecke (DF)

100%    Schecke (EF)

 

Schecke (EF)   X          Schecke (EF)

25%     Wildfarbig

50%     Schecke (EF)

25%     Schecke (DF)

 

Schecke (DF)   X          Schecke (EF)

50%     Schecke (DF)

50%     Schecke (EF)

 

Schecke (DF)   X          Schecke (DF)

100%    Schecke (DF)

 

Erklärung:  

Wildfarbig = ohne Genveränderung (kein Scheckenfaktor)

Schecke (EF) = eine Genveränderung (ein Scheckenfaktor)

Schecke (DF) = zwei Genveränderungen (zwei Scheckenfaktoren)